Gemeindefahrt Odenwald : Buckel nuff – Buckel nunder……
Gleich am Beginn unserer Gemeindefahrt machten wir im Odenwald diese Erfahrung und sie wurde uns von unserer Reiseleiterin Christine im odenwälderischen Platt bestätigt.
Am 09.06.2018 machte sich eine Gruppe unserer Gemeinden Friedland und Göttingen Maria Frieden mit dem Bus in Richtung Odenwald / Neckartal auf den Weg. Herzlich wurden wir zunächst mit Starkregen und Gewitter und dann von Familie Eckelmann im Hotel & Pension „Schwanheimer Hof“ in dem kleinen Ort Schönbrunn-Schwanheim begrüßt. Pünktlich zum Aussteigen aus dem Bus zeigte sich die Sonne, die auch in der ganzen Woche meistens unser Begleiter war. Sehr viele Überraschungen erwarteten uns in der Woche, hat der Odenwald doch sehr viel Schönes zu bieten. Die herrliche grüne Natur mit ganz viel Wald war Balsam für die Lungen. Es fällt auf, dass es kaum breite Bundesstrassen und keine Autobahn gibt. Manchmal konnte man nur beten, dass es keinen Gegenverkehr gibt, denn die Strassen verliefen nicht nur Buckel nuff – Buckel nunder sondern auch in haarscharfen Serpentinen, die unser Busfahrer Karl-Heinz aber mit Bravour meisterte.
Von Sonntag bis einschließlich Freitag waren die Tage nur mit Höhepunkten gefüllt: Der Sonntag begann mit dem Kirchgang in der St. Marien Kirche in Neckarelz, wo wir herzlich durch den Pfarrer der Gemeinde begrüßt wurden. Über Mosbach führte uns der Weg am Neckar entlang nach Eberbach. Hier war Zeit zur freien Verfügung und Zeit die weltberühmte „Viktoria Torte“ zu probieren. Natürlich gab es auch andere Leckereien in dem Kaffee. In den folgenden Tagen führte uns der Weg nach Michelstadt, Erbach, Miltenberg, alles wunderschöne alte Städtchen mit vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern, geschichtsträchtigen Burgen und Burgruinen. Unsere Reiseleiterin hatte viele Geschichten und Scherzchen zu erzählen. Auch ein Ausflug zu ihrer Lieblingskapelle, der Quellkirche „Amorsbrunn“ stand auf dem Programm. Dort überraschte uns ihre Familie, Mann, Tochter und Enkelin, mit einem tollen Picknick mit Odenwälder Spezialitäten zur Mittagszeit. Den einzigen richtigen Regentag verbrachten wir in der Domstadt Speyer am Oberrhein. Je nach Interesse konnten wir den Dom und das Domgelände und/oder das Auto- und Technik-Museum besuchen. Auch ein Trip zum Rheinufer oder zum Grab von Helmut Kohl war möglich. Speyer ist eine beeindruckende Stadt und lädt zu längerem Besuch ein. Für einen weiteren Höhepunkt unserer Reise, einem Ausflug nach Heidelberg hatte Petrus viel Sonnenschein für uns parat. Im gesamten Odenwald und besonders in Heidelberg merkt man, dass der Krieg diese Gegend verschont hat, denn in Heidelberg und Umgebung wollten die Sieger aus Amerika nach dem Krieg wohnen. Nach ausgiebiger Besichtigung auf dem Schlossberg mit herrlichem Blick über Heidelberg und das Neckartal gehörte eine Schifffahrt auf dem Neckar von Heidelberg nach Neckarsteinach auch ins Programm. An vielen Stellen konnte man sehen, dass es eine Wohngegend für die Reichen und Schönen ist und unsere Reiseleiterin wusste auch einige davon zu nennen. Aber nicht nur schöne Seiten gibt’s am Neckar, neigt er doch recht oft zu Hochwasser und an manchen Häusern konnte man die Hochwasserstände der großen Überschwemmungen ablesen. Da ist man doch froh, dass unsere Leine „nur“ ein Rinnsal ist, auch wenn der Sandweg hin und wieder gesperrt ist. Am Donnerstag nach dem Abendessen gab es für uns noch eine Überraschung: der Männer- und der Frauenchor von Schwanheim gaben uns ein kleines Konzert und anschließend wurde gemeinsam gesungen, natürlich auch „Die schöne Odenwälderin“. Es ist schon beachtlich, dass in einem 450-Seelen-Dorf 40 Sänger sich zum Singen gefunden haben. Man stelle sich die Chorgröße von Geismar oder Friedland vor, wenn man den Prozentsatz der Sänger zu Grunde legt. Am letzten Tag unserer Reise besuchten wir noch die Spargelstadt Schwetzingen mit ihrem Schönen Schloss und wunderschönen Schlossgarten. Der Schlossgarten ist ein Kulturdenkmal von europäischem Rang mit weit über 100 Skulpturen. Es gibt viele malerische Bauwerke, den „Apollotempel“, ein Badehaus, im „Türkischen Garten“ befindet sich eine Moschee, der größte Bau dieser Art in einem deutschen Park. Diese Moschee hat allerdings nur eine dekorative, keine religiöse Funktion. Viele Sprüche zieren die Bögen der Moschee, so z. Bsp. „Reichtum und die Welt vergehen – Gute Handlungen bleiben ewig“ oder „Einsamkeit ist besser als böse Gesellschaft“. Zum Abschluss des Tagesausflugs feierten wir mit Pater Tomasz, der von Dienstag bis Freitag unsere kleine ökumenische Pilgerschar begleitete, in der Kirche von Aglasterhausen die Heilige Messe. In der kleinen Seitenkapelle, die gerade genug Platz für unsere Gruppe hatte, war es ein bewegendes Erlebnis. Nun neigte sich die wunderschöne Tour dem Ende zu. Am Samstag früh, nach einem reichhaltigen Frühstück gingen wir auf die Heimreise. Ohne Stau und Umwege waren wir so am späten Nachmittag wieder in der Heimat. Nun gilt unser Aller Dank noch einmal Waltraud Schmidt für die wieder phantastische Planung und Ausarbeitung der Reise und ihrem Mann Karl-Heinz, der uns phantastisch hin und her und immer wieder Buckel nuff – Buckel nunder gefahren hat. Unser Dank gilt auch seinem Bruder, der eigens für seinen nötigen freien Tag Karl-Heinz vertreten hat.
R. Martin