Newsletter Syrien Homs 2024 – „Maria Frieden für Syrien“

Die aktuellen Entwicklungen in Syrien möchte ich zum Anlass nehmen, um nach einer längeren Pause über die Entwicklung unserer Kirchenpartnerschaft zu berichten.

Sie haben es in den Nachrichten sicher verfolgt: Innerhalb weniger Tage wurde das Assad-Regime von der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) gestürzt, Damaskus ist eingenommen, Präsident Assad hat Syrien mit unbekanntem Ziel verlassen. Die Menschen in Syrien hoffen auf eine friedliche Machtübernahme. Es bleibt zu hoffen, dass das neue Regime Christen und andere Minderheiten respektiert. 

Seit 2017 unterstützen wir in Maria Frieden Menschen in Syrien. Die anfängliche Idee, eine Kirchenpartnerschaft zu einer maronitischen Gemeinde in Homs aufzubauen mit persönlichen Kontakten zu Gemeindemitgliedern, konnte so nicht umgesetzt werden. Die Sprachbarriere und die mangelhaften Infrastrukturen im Land plus einer instabilen Sicherheitslage haben es uns leider nicht ermöglicht.

Wir konnten aber einen persönlichen Kontakt zu dem damaligen Pfarrer der Gemeinde, Monsignore Jihad Nassif, aufrechterhalten. Ich hatte in der Vergangenheit darüber berichtet, dass er in den Nordosten Syriens versetzt wurde, um dort eine größere Gemeinde zu übernehmen und andere Aufgaben in seinem Bistum wahrzunehmen.

Die Projekte in Homs werden aber weiterhin von seinen ehemaligen Mitarbeitern vor Ort betreut und Jihad Nassif ist regelmäßig dort, um den Kontakt zu den Menschen der Gemeinde aufrechtzuerhalten und die Projekte zu unterstützen.

Dabei handelt es sich um die Unterstützung mittelloser Familien bezüglich medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln und Miete, es gibt ein Wohnheim für ArbeiterInnen und StudentInnen und ausgebombte Wohnungen werden saniert. Ein Projekt, das Jihad Nassif besonders am Herzen liegt, ist die Betreuung von behinderten Kindern und die Freizeitbetreuung von Kindern und Jugendlichen. Dafür konnte mit Spendengeldern ein Zentrum außerhalb der Stadt Homs gebaut werden. Dieser Ort ist für die vom Krieg traumatisierten Kinder und Jugendlichen eine Art Oase, in der sie für kurze Zeit die Schrecken des Krieges etwas vergessen können. 

Jihad Nassif wird von unterschiedlichen Organisationen in Deutschland regelmäßig eingeladen, um hier über die Situation der Christen im Nahen Osten, speziell in Syrien, zu berichten. Diese Reisen bieten ihm die Möglichkeit, um Unterstützung für seine Projekte zu werben. In diesem Rahmen hatte ich die Möglichkeit, ihn 2022 und 2023 zu treffen und ihm Spendengelder aus Maria Frieden zu übergeben. 2023 haben wir uns in Hamburg getroffen und ich konnte ihm 2000 Euro und notwendige Medikamente übergeben, die in Syrien schwer zu bekommen sind. Da es sowohl in Syrien, als auch im Libanon kein funktionierendes Bankenwesen mehr gibt, ist dies fast die einzige Möglichkeit, Jihad Nassif unsere Spenden zukommen zu lassen. Diese kann er eins zu eins für die beschriebenen Projekte verwenden, ohne dass öffentliche Stellen Abgaben dafür einfordern. Zwischen diesen Treffen tauschen wir uns per Mail oder WhatsApp aus und aus diesem Kontakt ist inzwischen eine Freundschaft entstanden.

Sie können also darauf vertrauen, dass mit Ihren Spenden fürsorglich umgegangen wird. Jeden Cent setzt Jihad genau dort ein, wo er gebraucht wird.  

Seit 2017 haben wir aus Maria Frieden die Projekte Jihad Nassifs mit 13.683,35 Euro unterstützt. Durch mehrere Benefizessen, ein Benefizkonzert, Ihre regelmäßigen Überweisungen auf unser Spendenkonto, verschiedene Aktionen (z.B. Weinverkauf Jürgen Bömeke, Miteinander – Füreinander im Kaufpark, Verkauf selbstgestrickter Strümpfe durch das Ehepaar Regina und Manfred Martin) ist dieser Betrag im Laufe der Jahre zusammengekommen.

An jedem 4. Sonntag im Monat erinnern wir uns an allen Kirchorten der Pfarrei an unser Syrienprojekt durch das Singen des maronitischen Kyries und das Beten einer Fürbitte für Syrien. Unter der Überschrift „Maria Frieden für Syrien“ kann man uns inzwischen auch auf Instagram folgen.

Die Menschen in Syrien werden unsere Unterstützung noch weiter brauchen und wir als Christen schließen besonders unsere Glaubensgeschwister dort in unser Gebet mit ein, denn unter den neuen Machthabern ist ihre Zukunft in Syrien ungewiss.

Allen großzügigen Unterstützern dieses Projektes möchte ich ein von Herzen kommendes „Vergelt's Gott“ senden!

Für die Syriengruppe Maria Frieden
Beate Spata