Erntedank - Sonntag in Heilig Kreuz
So gut überschaubar gefüllt wie unser kleiner Erntedankaltar war auch die Kapelle, alle 15 buchbaren Plätze waren besetzt. Erntedank feiern – wir finden: „JA!“
Selten war Ernte in den Medien so präsent wie in diesem Jahr. Leider nicht im guten Sinne: Da die Heuschreckenplage, die vor allem in Ostafrika Ernten bedroht und schon vernichtet hat. Und da ist hierzulande das Corona-Virus, das den unverzichtbaren Dienst erfahrener Erntehelfer, Männer und Frauen aus Osteuropa, ins Wanken brachte. Dort die Katastrophe, die millionenfach Leib und Leben bedroht. Hier die Gefährdung von Wohlstand und wirtschaftlicher Selbständigkeit und Sicherheit.
Dennoch Erntedank feiern? Ja.!!
Von Ernteterminen ist heute der Großteil der Bevölkerung in unseren Breiten unabhängig, egal wie die Ernte ausfällt. Die Welt ist ein Dorf geworden, wir werden mit Produkten aus aller Herrn Länder versorgt. Warum also Erntedank? Das wachsende ökologische Bewusstsein mag ein Grund sein. Bewahrung der Schöpfung, des gemeinsamen Welt-Hauses, nicht Raubbau an der Natur. Man denke auch an die „Fridys for Future“ Bewegung in der jungen Generation. Sorge um das gemeinsame Haus bedeutet auch, sich um die Lebenschancen für die Menschen - Geschwister zu sorgen, weltweit.
Dieses Jahr wird das Fest seine ganz eigene Prägung haben. Aber christlicher, biblisch inspirierter Erntedank war schon immer mehr als ein lautstarkes Jubelfest. Erntedank zu feiern, ist Einladung zum Innehalten, zum Nachdenken, zur Andacht; ist Einladung zu frohem Geben, befreitem Empfangen und befreiendem Dank. Nehmen wir diese freundliche Einladung an. Amen
(Predigtgedanken aus dem Magnifikat)
Segnung der Erntegaben
Lasst uns beten:
Allmächtiger Gott, du hast Himmel und Erde erschaffen.
Du hast dem Weltall eine Ordnung gegeben, die wir erkennen und bewundern.
Du hast den Menschen dazu bestimmt, sich die Erde untertan zu machen,
sie zu bebauen und ihren Reichtum recht zu nutzen.
Wir freuen uns heute über die Ernte dieses Jahres und bitten dich:
Segne + diese Früchte und Gaben, die wir dankbar aus deiner Hand empfangen haben.
Lass auch die Armen und Hungernden den Reichtum deiner Güte
erfahren und teilhaben an der Fülle deiner Gaben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.
Carmen Lormis