Ausfahrt der Wohnstiftgemeinde und Senioren der Pfarrgemeinde zum Kloster Corvey
Bei hochsommerlichen Temperaturen und schönstem Sonnenschein fuhren die Mitglieder der Wohnstiftgemeinde, verstärkt durch einige Seniorinnen und Senioren aus Maria Frieden, am Dienstag, den 25. Juni, mit dem Bus zum Kloster Corvey bei Höxter. Versehen mit dem Reisesegen von Pfarrer Vetter führte die Route durch den Solling an die Weser.
Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde das Welterbe „Kloster Corvey“, bestehend aus der barocken Kirche mit seinem einzigartigen karolingischen Westwerk und die Schlossbibliothek besichtigt. Durch die umsichtige und detailreiche Führung wurde uns die Geschichte und die Bauwerke erklärt.
Im Zuge der fränkischen Expansion nach Sachsen und deren Christianisierung ließen sich um 820 Mönche aus dem französischen Kloster Corbie am Weserbogen nieder und bauten die romanische Klosterkirchen mit ihrem sehenswerten Westwerk. Bis in das 11. Jahrhundert sind zahlreiche Königsbesuche überliefert. Nach 1160 verlor das Benediktinerkloster Corvey seine Bedeutung und wurde Spielball der umgebenden Mächte wie Köln und Paderborn. Im 30jährigen Krieg wurde das Kloster schwer zerstört. Mit der Übertragung der Verwaltung an den Fürstbischof von Münster nach dem Westfälischen Frieden begann eine neue Periode des Klosters.
Mit der wirtschaftlichen Wiedererstarkung wurde die romanische Kirche bis auf das Westwerk abgerissen und 1667 durch einen barocken Neubau ersetzt. Im Sinne des Barocks und nach einheitlichen Plänen erfolgte bis 1731 die Errichtung der neuen Klostergebäude, wie wir sie heute vorfinden. Im Zuge der Säkularisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss gelang das Kloster unter preußische Verwaltung. Im Zuge von Tauschaktionen kam das Kloster Corvey an das Fürstenhaus Ratibor und Corvey, die bis heute Eigentümer von Schloss und Ländereien sind. 1860 wurde Hoffmann von Fallersleben als Bibliothekar und Archivar nach Corvey geholt und verhalf der Bibliothek zu einem herausragenden Ruf. Sein Grab befindet sich neben der Klosterkirche. Nach der Besichtigung fuhr die Gruppe zum nahegelegenen koptisch-orthodoxen Kloster Brenkhausen. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken hielt Pfarrer Vetter eine Andacht in der Klosterkapelle. Mit vielen neuen Eindrücken und Informationen erreichte die Gruppe das Wohnstift. Dem Organisationsteam Frau Dr. Kirsch, Frau Schmitt und Frau Zimmermann ein großes Dankeschön für die gelungene Ausfahrt.
K. Zimmermann