Wallfahrt nach Schönstatt vom 21.08. bis 24.08.2017
Schönstatt ist Ursprung und Mitte der internationalen Schönstattbewegung. Menschen aus aller Welt finden in Schönstatt Kraft und Orientierung, sich aus Liebe zu Gott und den Menschen „für die Durchdringung der sozialen Verhältnisse aus dem Geist des Christentums einzusetzen“. (Papst Joh.Paul II.) Im Jahre 2014 hat die Schönstattbewegung in besonderer Weise ihr 100jähriges Bestehen gefeiert.
Vor ca. 40 Jahren sind von in Göttingen lebenden Schönstätter Marienschwestern Wallfahrten nach dem Gnadenort Schönstatt angeregt worden. Nach dem Fortgang der Schwestern sind die Fahrten von verschiedenen Organisatoren regelmäßig durchgeführt worden. Seit dem Jahre 2005 hatte das Ehepaar Albrecht die Verantwortung für die Fahrten. Dieses Jahr ist nun aus gesundheitlichen Gründen der Organisatoren die letzte Wallfahrt mit 43 Teilnehmern, darunter Pfarrer Algermissen, aus Göttingen und dem Untereichsfeld vorgenommen worden.
In Zusammenarbeit mit der Pilgerzentrale in Schönstatt wurde für die Zeit ein ansprechendes Programm für die Tage in Schönstatt zusammengestellt.
Am Montag hatten die Teilnehmer nach dem Mittagessen und dem Willkommen im Urheiligtum Gelegenheit für eigene Aktivitäten. Der Tag wurde mit der Feier der heiligen Messe Urheiligtum und dem Abendsegen beendet.
Nach Morgenlob und Frühstück beteten wir am Dienstag den Rosenkranz um geistliche Berufe und schlossen den Vormittag mit der heiligen Messe in der Pilgerkirche ab. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Schwester M. Emilie Engel. Schwester M. Emilie gehörte zu den Frauen, die unter Leitung des Gründers der Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, im Jahre 1926 die Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern gründeten. Nach einem heiligmäßigen Leben starb sie am 20.11.1955 im Provinzhaus in Koblenz Metternich und ist dort auch bestattet worden. Am 12.10.1999 wurde in Trier ihr Seligsprechungsprozess eröffnet. Wir befassten uns an diesem Nachmittag mit ihrem Leben und Wirken.
Nach Morgenlob und Frühstück wurde Mittwoch für einige Teilnehmer eine meditative Wanderung von ca. 3,5 km im Wambachtal angeboten, während die anderen gemeinsam den Kreuzweg beim Urheiligtum beteten. Am Nachmittag besuchten wir die Anbetungskirche auf Berg Schönstatt. In der ehemaligen Sakristei, seinem Sterbeort, ist Pater Josef Kentenich in einem Sarkophag bestattet worden. Nach dem Besuch am Grab von Pater Kentenich feierten wir gemeinsam mit Pfarrer Algermissen die heilige Messe in der Anbetungskirche. Den Tag schlossen wir mit einem geselligen Abend ab.
Den Donnerstag haben wir uns nach dem Morgenlob mit dem seligen Karl Leisner, dem Patron für Priesterberufe, beschäftigt. Wir fuhren deshalb nach Berg Moriah, dem zentralen Haus des Schönstätter Priesterverband. Karl Leisner ist als Diakon durch einen Verrat im KZ Dachau inhaftiert worden. Dort wurde er an 17.12.1944 durch einen französischen Bischof heimlich zum Priester geweiht. Am 26.12.1944 feierte Karl Leisner im Priesterblock seine erste und einzige heilige Messe, da Karl Leisner bereits am 12.08.1945 an den Folgen der KZ-Haft gestorben ist. Auf Berg Moriah wird der Altar, an dem Leisner seine Primiz feierte verwahrt. In der Hauskapelle von Berg Moriah feierten wird zum Abschluss gemeinsam mit Pfarrer Algermissen die heilige Messe. Nach dem Abschied vom Urheiligtum und dem Reisesegen fuhren wird dann zurück an unsere Heimatorte.
Text und Foto: H. Albrecht