Reisen bildet ... und macht außerdem viel Freude
Das dachten sich auch die 34 Mitreisenden aus Maria Frieden, Friedland und Umgebung die sich für die Gemeindefahrt nach Trier angemeldet hatten. Am 11.09. schon um 6:30 Uhr fuhren wir am Sandersbeek los.
Leider war der Himmel sehr bedeckt und es gab während der Reise bis zum 15.9. ganz ordentlich viele Schauer. Unser erster Zwischenstopp war in Limburg an der Lahn. Die Stadt liegt an der Kreuzung zweier großer Handels-strassen und das machten sich die Römer schon sehr zeitig zum Nutzen. Schon aus der Zeit des Kaisers Augustus wurden zwei römische Militärlager freigelegt. Der Name „Limburg“ erscheint erstmals 910 in einer Urkunde und seitdem hat Limburg eine interessante Geschichte. Zunächst galt unser Besuch der Pfarrkirche St. Sebastian in der Limburger Altstadt. Aus der Altstadt, vorbei an schönen Fachwerkhäusern, erstiegen wir den Domberg. Wussten sie übrigens schon, dass in Limburg eines der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands steht und dass das Bistum Limburg erst im Jahre 1827 als Folge der Neuordnung der katholischen Bistümer nach der Säkularisierung gegründet wurde? Unser Besuch galt dem Dom und wir konnten auch einen Blick auf die bischöfliche Residenz werfen bevor wir mit dem Bus das Ziel unserer Reise- Trier- ansteuerten. Der nächste Tag war gefüllt mit „Trier-satt“, morgens gab es eine umfangreiche Stadtführung und am freien Nachmittag konnte jeder nach Gutdünken besichtigen, was ihn am meisten interessierte. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum (ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Treveris) gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich. Schon um 17 v.Chr. wird von Siedlungen im Bereich der heutigen Stadt berichtet.
Unter Caesar beginnt für fast ein halbes Jahrtausend die Römerherrschaft, die bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. Egal, ob man vor der Porta Nigra, der alten Moselbrücke (erbaut Mitte des 2. Jahrhunderts), den Barbarathermen oder anderen Ausgrabungen aus der Zeit der Römer steht, man kann nur staunen! So lange wird wohl kein Bau der Neuzeit überdauern. Kaiser Konstantin förderte die Ausbreitung des Christentums und so wurden viele Kultstätten über den Gräbern von Bischöfen errichtet. Einige, z. Bsp. „St. Matthias“, waren die Basis späterer Kirchbauten. An der Stelle des heutigen Domes wurde schon um 280 n. Chr. gebetet. Die noch verfolgten Christen trafen sich zum Gottesdienst in einem Wohnhaus, welches dann die Keimzelle des Domes wurde. Die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und beherbergt den Heiligen Rock. Er wird in einem Anbau unter einem Schutzglas in einem Holzbehältnis aufbewahrt und nur selten der Öffentlichkeit präsentiert. Jeder Bischof darf während seiner Amtszeit nur einmal den Heiligen Rock zeigen. Allerdings wird in den zwei Wochen nach Ostern die Heilig-Rock-Kapelle geöffnet, so dass jeder direkt an dem Holzschrein beten kann. Direkt neben dem Dom ist die Liebfrauenkirche, sie gilt zusammen mit der Elisabethkirche in Marburg als älteste gotische Kirche in Deutschland. Dom und Liebfrauenkirche gehören seit 1986 zum Weltkulturerbe. Man könnte noch viel über Trier und seine Geschichte berichten, aber am nächsten Tag war eine Rundfahrt an der Mittelmosel geplant. Von der Gästeführerin erfuhren wir Interessantes über den Weinanbau und die Weintradition an der Mosel. Ein Zwischenstopp wurde in Bernkastel-Kues eingelegt. Wir konnten die gemütlichen Gassen und Häuser bewundern, konnten aber auch an einem Haus mitten im Ort die Markierung der Mosel-Hochwasser-Stände sehen. Die Naturgewalten schlagen doch auch immer wieder zu und die beschauliche Mosel wird ein überdimensional breiter und hoher Fluss. In Cochem, dem Wendepunkt der Rundreise konnten wir auch einen kleinen Bummel machen bevor um 15:00 Uhr unser Schiff in Richtung Beilstein, einem der schönsten Orte an der Mosel, auch Dornröschen der Mosel genannt, ablegte.
Dort nahm uns unser Bus wieder auf und wir starteten den Rest der Rundreise. Am letzten Tag vor der Heimreise war noch eine Fahrt in unser Nachbarland Luxemburg auf dem Plan. Durch wunderbare Gegend, zunächst Weinberge und dann die Luxemburgische Schweiz, kamen wir in Echternach an. Auch in Echternach erwartete uns eine Stadtführerin die uns manches Interessante über Luxemburg und speziell über Echternach erzählte. Das Ziel in Echternach war die Basilika des Hl. Willibrord. Im Jahre 1906 wurden die Gebeine des hl. Willibrord, welche infolge der Französischen Revolution in der Pfarrkirche St. Peter und Paul aufbewahrt wurden, feierlich in die frühere Abteikirche überführt. Im Jahre 1939 wurde die Kirche in den Rang einer päpstlichen Basilika erhoben, was durch die Insignien (Glöcklein und Schirm), welche im Chorraum rechts und links vom Hauptaltar zu sehen sind, bezeugt wird. Die Krypta stammt aus der Zeit der karolingischen Kirche und beherbergt seit 1939 das Grab des hl. Willibrord: Ein aus Carraramarmor hergestelltes Grabmonument umschließt den schlichten merowingischen Sarg mit den Gebeinen des Heiligen. In der Kirche hielt Pfr. Vetter mit und für uns eine Andacht und nach einem Spaziergang durch die Einkaufsstrasse machten wir uns auf die Rückfahrt nach Trier. Erwähnenswert für Echternach ist noch die Springprozession, die alljährlich am Dienstag nach Pfingsten stattfindet. Dabei „springen“ die Teilnehmer zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika. Und nun ging es am Freitag früh schon wieder auf Fahrt in Richtung Göttingen.
Allerdings machten wir noch einen Zwischenstopp am Kloster Maria Laach. Schon unterwegs erzählte uns Herr Freiberg von der Geschichte des Klosters. In der Kirche wurde die Orgel gespielt und wir durften, nachdem wir die Krypta besucht hatten, mit Orgelbegleitung „Großer Gott wir loben dich“ singen, zum Abschluss unserer Pilger-Bildungs-Erholungsreise noch ein schöner Höhepunkt. Rundherum war es wieder eine tolle Reise und allen, die nicht mitgefahren sind, kann man nur sagen, ihr habt etwas verpasst! Ein besonderer Dank gilt dem Ehepaar Waltraud und Karl-Heinz Schmidt. Waltraud hat die Reise phantastisch geplant und organisiert und Karl-Heinz hat uns mit seinem Bus ganz sicher über alle Strecken und die z. T. gefährlichen Serpentinen in den Weinbergen gefahren. Danke!!!!!!
Danke auch an Pfarrer Vetter für die Geistliche Begleitung und das immer offene Ohr für alle!
(R.Martin)