Reisebericht der Gemeindefahrt vom 03. – 08.06.2019 nach Passau
Am Montag, 3.6., sind wir mit 37 Gästen und unserem Busfahrer Karl-Heinz zu unserer Gemeindefahrt nach Passau aufgebrochen. Es war eine gemischte Gruppe aus Maria Frieden, Göttingen und St. Norbert, Friedland mit den Orten, Obernjesa, Dramfeld, Klein Schneen, Friedland, Deiderode und Mollenfelde.
Nachdem alle zugestiegen waren, hat Pfarrer Vetter mit uns einen kurzen Gottesdienst gefeiert und den Reisesegen gespendet. Nach regelmäßigen Pausen haben wir einen längeren Stop in Regensburg eingelegt. Dort sind wir im Spitalgarten an der Steinernen Brücke eingekehrt, wo das Mittagessen für unsere Gruppe bestellt war. Bei herrlichem Sonnenschein haben wir die reservierten Plätze im Garten unter Bäumen eingenommen. Um 14 Uhr kamen die zwei bestellten Gästeführer, um mit uns eine 1,5 stündige historische Stadtführung zu unternehmen. Um 16 Uhr fuhren wir weiter und sind gegen 18.00 Uhr im Hotel Lindenhof in Kellberg angekommen. Ein Super Brotzeit Buffet war vorbereitet. Den Abend haben wir im Garten ausklingen lassen.
Am Dienstag, 4.6., lernten wir vormittags mit zwei netten Gästeführerinnen Passau näher kennen. Von der Donau ging es über enge Gassen zum Rathaus mit Blick auf die Veste Oberhaus und weiter Richtung Residenzplatz und Domplatz. Ab 11.30 Uhr konnten wir in den Dom St. Stephan gehen, dort begann um 12.00 Uhr das Mittags-Orgelkonzert mit der größten Domorgel der Welt und der größten Orgelanlage Europas. Einzigartig war das Klangkonzept mit fünf unterschiedlichen Teilorgeln und jeweils eigenem Klangcharakter. In den fünf Orgelwerken sind insgesamt 17.974 Pfeifen und 233 Register zu finden, die alle über den fünfmanualigen Hauptspieltisch auf der Empore gespielt werden können. Die größte der Orgelpfeifen ist über 11 Meter hoch und wiegt 306 Kilo. Die kleinste Pfeife ist 6 mm lang und hat einen Durchmesser von 2,5 mm. Nach dem Konzert hatten wir Zeit zur freien Verfügung bis 16.30 Uhr. Es gibt 111 Orte, die man in Passau besucht haben sollte – einer dieser Orte ist das „Cafe Anton“ in der Luragogasse. Mit 8 Personen sind wir dort eingekehrt und haben schattige Plätze im Garten gesucht. Es war sehr idyllisch. Um 19 Uhr haben wir mit dem Pfarrer aus Kellberg in der dortigen Rehaklinik Prof. Schedel eine Hl. Messe gefeiert. Die Patienten der onkologischen Klinik und auch der Pfarrer haben sich sehr über unseren Besuch gefreut und meinten, dass wir wiederkommen dürften. Dann ging es in das gegenüberliegende Lokal „Zum Grüß Gott“, um den Abend – natürlich den Temperaturen entsprechend – im Biergarten und bei gutem Essen ausklingen zu lassen.
Am Mittwoch, 5.6., warteten morgens nochmal zwei Gästeführerinnen auf uns. Wir gingen zum Kloster Niedernburg – ehemalige Abtei der Benediktinerinnen in der Altstadt Passau. Im Kloster Niedernburg ist das Grab der seligen Gisela von Bayern, sie war Königin von Ungarn. Nach dem Tod ihres Gatten König Stephan trat sie um 1045 in den Konvent ein und wurde zur Äbtissin des Hochstifts gewählt. Gisela starb um 1065 und wurde in der Heilig Kreuz Kirche des Klosters beigesetzt. Bis heute reißen die Pilgergruppen aus Ungarn nicht ab, die Blumen am Grab niederlegen und dort beten und singen. Um 11.30 Uhr gingen wir auf das Schiff „Regina Danubia“ und unternahmen eine kleine Donaukreuzfahrt bis Engelhartszell. Da einige der Gäste die Stiftskirche Engelszell schon kannten, sind wir neue Wege gegangen und haben die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Engelhartszell besucht. 62 Stufen zur Kirche hoch. Es gab auch einen bequemeren Weg ohne Stufen. Mit dem Schiff ging es dann um 15.25 Uhr wieder zurück nach Passau.
Donnerstag, 6.6., Reiseleiter Heiko kam um 9.00 Uhr zum Hotel und stieg in unseren Bus ein. Heute stand eine Rundfahrt durch den Bayrischen Wald auf dem Programm. Heiko erzählte uns viel über den Naturpark mit seinen Sehenswürdigkeiten und besonderen Orten. Wir kamen nach Schönberg bei Grafenau, hier verbrachte Dietrich Bonhoeffer die letzten Tage, bevor er ins KZ geholt wurde. Dann legten wir einen Stop beim Gläsernen Wald unter der Burgruine Weißenstein ein. Auf der Wiese unterhalb der Burgruine steht eine kleine Kapelle mit vielen Totenbrettern. Es ist ein alter Brauch aus Nieder- und Oberbayern, die Toten im Winter auf Totenbretter zu lagern. Nach der Beisetzung werden die Totenbretter zur Erinnerung an Kirchen, Höfen oder Straßen aufgestellt. Wir erfahren auch, dass der Grenzwald zwar Bayrischer Wald heißt, eigentlich aber der Böhmerwald ist. Einen weiteren Stop legten wir bei einer Glasbläserei in Bodenmais ein, fuhren zum Grenzbahnhof nach Bayrisch Eisenstein und weiter zur Herz-Jesu-Kirche in Ludwigsthal. Gegen 17 Uhr verabschiedeten wir unseren Reiseleiter Heiko und dankten ihm für die vielen neue Eindrücke, die er uns über seine Heimat erzählt hat.
Am Freitag, 7.6., fuhren wir in den Klosterwinkel. Der erste Ausstieg war bei der ehem. Zisterzienserabtei-Kirche in Fürstenzell. Weiter ging es zur Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Sammarei (St. Maria). Hier haben wir mit Pater Adam und Pfarrer Vetter einen Wallfahrtsgottesdienst gefeiert. Eine besondere Überraschung wartete hier auf Frau Helga Kasusch. Sie war am 16. April 1950 in genau dieser Wallfahrtskirche zur ersten Hl. Kommunion gegangen – also vor 69 Jahren. Pater Adam hat ihr ein Buch mit einer Widmung überreicht. Nach der Führung in Sammarei fuhren wir zum Geburtshaus des Bruder Konrad nach Parzham, einem Ortsteil von Bad Griesbach im Rottal. Uns wurde ein Film über sein Leben vorgeführt. Der Hl. Bruder Konrad (Johann Birndorfer) wurde am 22.12.1818 als 11. von 12 Kindern auf dem Bauernhof in Parzham geboren und starb am 21.04.1894 in Altötting. Er war Laienbruder des Kapuzinerordens und wurde 1934 heiliggesprochen. Am Abend war Essen im Hotel bestellt. Wir haben auf der Terrasse gesessen und den Abend bei einem Gläschen Wein, Bier oder Saft ausklingen lassen.
Am Samstag, 8.6., ist Pfarrer Vetter mit dem ICE ab Passau gefahren und war pünktlich gegen 14 Uhr in Göttingen. So konnte er die Hl. Messe um 17 Uhr in Maria Frieden feiern. Wir haben die Heimreise mit dem Bus angetreten und sind gegen 17.30 Uhr in Göttingen bei Maria Frieden angekommen. Es war eine wunderschöne Woche. Danke an Herrn Pfr. Vetter für die täglichen kleinen Andachten, die wir im Bus feiern konnten.
Text: W. Schmidt
Fotos W. Schmidt u. W. Ott