Internationaler Gottesdienst zum Pfingstfest in Maria Frieden
Wie im letzten Jahr feierten alle Gemeinden, die in Maria Frieden eine Gottesdienst-Heimat gefunden haben, zusammen diesen Pfingstgottesdienst international. Schon das Leuchten der roten Blumen des Kirchenschmuckes und die roten Messgewänder von Pater Tomasz, von Pfarrer Vetter und auch von Diakon Shahinian zeigten eine Besonderheit an.
Am 50. Tag (griech. Pentekoste – Pfingsten) nach Ostern wird deutlich, dass Pfingsten zu Ostern gehört. Es vollendet das Ostergeheimnis und bildet den Abschluss der Osterzeit. Pfingsten feiern heißt, sich neu mit der Kraft des Heiligen Geistes Gottes erfüllen lassen, damit er durch uns die Welt neu gestalten kann.
Glaube entsteht nicht aus dem Nichts, er muss gelebt werden, am besten mit anderen. Die Erfahrungen, die Menschen mit Gott machen, müssen weitergesagt, die Geschichte von Jesus muss erzählt werden. So ist es damals am ersten Pfingsttag und dann 2000 Jahre lang geschehen, und so geschieht es immer wieder: z.B. wenn wir gemeinsam Gottesdienst feiern. So sind auch in Maria Frieden zum Pfingstfest viele Sprachen durch unsere Gastgemeinden vertreten: Die polnische, spanische, die ukrainische, die armenische und die eritreische und natürlich die deutsche. Genauso wie die Menschen vor über 2000 Jahren in Jerusalem wollen wir alle gemeinsam Gottes Taten in den Heimatsprachen verkünden und ein Teil des Gottesdienstes und Kirche sein.
In die Liturgie des Pfingstsonntages konnten sich alle einbringen. Die Lesung, vorgetragen in deutsch, polnisch, spanisch und gesungen in ukrainisch; das Evangelium in deutscher Sprache, in polnisch und in aramäisch; dann die Fürbitten in allen Sprachen und die verschiedenen Liedvorträge, alle in unterschiedlichen Sprachen, sie hatten doch alle nur das eine Ziel: Gott zu loben, zu danken und unsere Gebete, Lieder und Bitten an ihn zu richten. Der Heilige Geist sollte in diesem Pfingstgottesdienst alle Mitfeiernden erfüllen. Es heißt: Der Geist weht, wo er will. Dazu gehört auch die Bereitschaft, den Geist zu empfangen, damit wir in dieser Kraft Gott in der Welt bezeugen können. Mit seiner Predigt machte Pfarrer Vetter uns deutlich, dass der Heilige Geist nicht unbedingt mit Macht und Feuer kommt.. Der Heilige Geist will mehr: Er will ermutigen und stärken; er ist angerufen als Helfer, als Tröster, als Beistand, auch bei den Kranken. Darum gibt es nicht wenige Krankenhäuser, die Krankenhaus zum Heiligen Geist heißen. Der Heilige Geist wirkt nicht im Lauten, sondern in der Stille. Wenn wir still werden vor Gott, dann können wir den Heiligen Geist erfahren und hören. Dann kann durch seine Kraft bei uns Neues erstehen. Nach dem 2. vatikanische Konzil wurde so in der Hl. Messe die Heimatsprache eingeführt und die Messfeier des Priesters zum Volk hin.
Ein Gebet aus Kindertagen fügte Pfarrer Vetter noch an:
Komm heil´ger Geist, du süßer Gast,
der du alle Gnaden hast.
Komm zu mir, erleuchte mich,
komm zu mir und stärke mich.
Lehr mich Gottes Wort versteh´n,
freudig seine Wege geh´n. Amen
Besonders die schönen Liedbeiträge aber auch das kräftig gesungene Sanctus von Diakon Shahinian, verbunden mit dem Weihrauchschwenken im Mittelgang, sowie dem Kommuniongesang der polnischen Mitchristen und dem Danklied der Eritreer mit dem Trommelbeitrag, machten diesen Gottesdienst so International und einzigartig.
Nach dem gemeinsamen internationalen Gottesdienst kam dann etwas Neues hinzu: die Begegnung auf dem Kirchplatz mit den verschiedenen Gastgemeinden. Bei landestypischem Kaffee (den z.B. die Eritreer erst da geröstet haben) oder Tee und Gebäck, die die jeweilige Gemeinde vorbereitet hatte, kamen viele Gottesdienstteilnehmer ins Gespräch. So kamen sich die unterschiedlichsten Menschen beim Essen und Trinken ein Stückchen näher.
Eine sehr schöne Idee. DAS ist gelebte katholische, allumfassende Kirche.
(Carmen Lormis - mit Auszügen aus dem Magnificat)