In Ulm und um Ulm und um Ulm herum……
Das war das Ziel der diesjährigen Herbstreise der Wandergruppe und es war phantastisch. Wetter, Programm und Gegend - nichts ließ Wünsche offen. Bei Stadterkundungen mit Straßenbahn und zu Fuß wurden uns viele Besonderheiten der Stadt nahe gebracht.
Nun wissen wir genau, dass der Turm vom Ulmer Münster mit 161,53 m der höchste Kirchturm der Welt ist. Ulm war eine sehr reiche Stadt und das Münster wurde ausschließlich mit Spendengeldern errichtet. Auch die Geschichte der Ulmer Spatzen hängt mit dem Bau des Münsters zusammen. Die Handwerker hatten Schwierigkeiten, die langen benötigten Balken durch das Stadttor zu bringen. Als man noch überlegte, ob man die Balken kürzen oder das Stadttor abreißen sollte, beobachtete man einen Spatz beim Nestbau und sahen, dass der Spatz zu lange Zweige einfach längs und nicht quer transportierte. Diese Beobachtung wurde auf die Balken umgesetzt, die nun längs natürlich gut durchs Stadttor passten. Nun begegnet man in Ulm ganz vielen Spatzen, selbst auf dem Dach des Münsters sitzt einer, im Gedenken an die Episode aus dem Mittelalter. Ulm wurde von den Bomben im 2. Weltkrieg nicht sehr getroffen und so hat Ulm eine sehenswerte wirklich alte Altstadt. Unsere Stadtführerin konnte viele Geschichten zu den Häusern erzählen. Allerdings hielten wir uns nicht nur in der Stadt auf. Das herrliche Herbstwetter war ideal für eine Donaufahrt durch die wunderschöne Laubfärbung mit dem Ulmer Spatz. Dass unser Wanderfreund Jürgen ein Genie im Organisieren unserer Fahrten ist wussten wir alle, aber dass es ihm auch gelang, unser Schiffchen wieder zum Anleger zu bringen und festzumachen, das war eine neue Erfahrung für uns. Am Samstag stand eine Fahrt nach Blaubeuren mit dem Besuch am Blautopf auf dem Programm. Der Blautopf ist die zweit-wasserreichste Quelle in Deutschland. Hier entspringt die Blau, die nach rund 22 Kilometern im Ulmer Stadtgebiet der Donau zufließt. Nach einer Rundfahrt durch wunderschöne Landschaft mit dem Blautopf-Bähnle stand noch eine Besichtigung der Klosteranlage Blau¬beuren auf dem Programm. Nach einer kurzen Mittagspause bei Kaffee, Eis oder Federweißem fuhren wir mit dem Zug wieder nach Ulm, denn am Abend mussten wir noch über die Grenze von Baden-Württemberg (Ulm) nach Bayern (Neu-Ulm) zum Theaterbesuch. Wir sahen das lustig-dramatische Stück „Zwei Frauen und eine Leiche“. Erst nach dem Tod des Psychoanalytikers stellt sich heraus, dass es eine Ehefrau und eine Geliebte des Ermordeten gibt, die auch noch miteinander befreundet waren. Da waren die Probleme vorprogrammiert und am Schluss brachten sich die Rivalinnen gegenseitig um. Da sieht man, wohin Eifersucht führt.
Am Sonntagmorgen hieß es wieder Koffer packen und um 10:30 Uhr besuchten wir in der St. Georg-Kirche die Hl. Messe. Die Kirche war gut gefüllt und es wurde das 50-jährige Bestehen der St. Georgs Chorknaben gefeiert. Die Chorknaben von früher und heute erfreuten die Gottesdienstbesucher mit ihrem Gesang und so wurde diese Messe zum Abschluss der Reise noch ein besonderes Highlight für uns. Nun ging es schnell zum Kofferholen und ab zum Bahnhof, denn Züge sind meistens pünktlich. so war es auch und wie geplant kamen wir 17:55 Uhr in Göttingen am Bahnhof an.
Wir alle waren der Meinung, dass diese Reise wohl kaum noch zu übertreffen ist. Danke an Jürgen für die wieder exzellente Planung, das toll ausgewählte Programm, die ausgewählten Gaststätten und Speisen und Danke an alle himmlischen Mächte, die für das schöne Wetter sorgten und schützende Hände über uns gehalten haben, so dass alle wieder gesund nach Hause kamen.
Text und Fotos: R. Martin